Carl Heinrich Grauns Passionsoratorium „Der Tod Jesu“ zählt zu den bedeutendsten Werken der protestantischen Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts. Von seiner Uraufführung 1755 bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde es jedes Jahr in der Sing-Akademie zu Berlin aufgeführt und erst ab 1829 nach und nach durch die wiederentdeckte Matthäus-Passion abgelöst, ehe es dann im 20. Jahrhundert völlig in Vergessenheit geriet.
Anders als bei der auch heute noch ungleich bekannteren Matthäus-Passion folgt der Text von Karl Wilhelm Ramler nicht den biblischen Passionserzählungen, lässt die dramatische Handlung, die der Kreuzigung vorausgeht, völlig beiseite und widmet sich stattdessen einer gefühlvollen Schilderung der körperlichen und seelischen Leiden Christi, mit dem der Zuhörer sich identifizieren und in dessen Tugendhaftigkeit er ein Vorbild erkennen soll. Dieser Ansatz entspricht der protestantischen Theologie der Aufklärung, die Jesus weniger als Erlöser denn als tugendhaften Menschen in den Fokus rückt, der sein Leiden mit Freude auf sich nimmt und dem die Menschen nacheifern sollen.
Der Wechsel von polyphonen Chorsätzen, Arien im Stil italienischer Opern, Rezitativen und Chorälen auf altbekannte Kirchenlieder berührt die Zuhörer auf immer neue Weise.
Freuen Sie sich also auf die Wiederentdeckung dieser einzigartigen, lyrischen Passionskantate!
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Sonntag, den 6. April, 17 Uhr
Paul-Gerhardt-Kirche
Hauptstraße 47/48 (Schöneberg)
Mitwirkende:
Sopran: Clara Maria Kastenholz
Sopran: Fabienne Weiß
Tenor: Stephan Gähler
Bass: Christian Wagner
Neuer Chor Alt-Schöneberg
Kirchenkreisorchester Schöneberg
Leitung: Sebastian Brendel
Eintrittskarten
20 € (Saal) und 10 € (ermäßigt)
an der Abendkasse.